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Mundartliche Beiträge Band 16:
Sainezaid bai Bedlehem – Ermittlungen
Mit Illustrationen von Andy Conrad. 60 Seiten. Zahlreiche Farbabbildungen. Selbstverlag. Pegnitz 2025. Preis: 7.00 Euro. Erhältlich über den Buchhandel in Pegnitz oder beim Autor.
Eigentlich versteht sich diese neue Publikation den Mundartautors Walter Tausendpfund aus Pegnitz als „Weihnachtsbuch“. Doch es ist mehr als eine klassische Variante sattsam bekannter Bücher dieser Thematik.
Schon das Titelbild verrät mit der abgebildeten Lupe, dass man hier auf der Suche ist. Und auf der Suche ist in diesem Falle das Rechercheteam „Holy Christmas“, das erkunden möchte, was denn damals um die Zeit von Christi Geburt tatsächlich passiert ist. Daher geht man hier so vor, wie das Kriminalisten so anstellen. Das bedeutet, man erkundet, welche Aussagen denn zu diesem Ereignis vorliegen. Die auffindbaren Protokolle haben ihren Niederschlag in vorliegender Akte gefunden.
Zunächst sind es natürlich die bekannten verschiedenen allgemeinen Aussagen der Evangelisten Matthäus und Lukas, die zu Rate gezogen werden müssen. Doch diese Hinweise sind erst viel später zu Papier gebracht worden und daher nur teilweise authentisch. So gilt es im I. Teil zunächst die unmittelbare Umgebung am Stall von Bethlehem mit der „heiligen Familie“ und den Hirten in den Mittelpunkt zu stellen
Hier werden die Aussagen von unmittelbaren Augenzeugen erfasst, die die damaligen Ereignisse hautnah miterlebt haben. So sind es die einfachen Hirten, die auf dem Feld den großen Stern erblickten, den Engel reden hörten, und schließlich zum gewiesenen Stall zogen.
Da uns damalige Hirtensprache nicht überliefert ist, wurde in vorliegendem Buch zur Verdeutlichung der Situation die fränkische Variante gewählt, da ja Mundarten untereinander immer wieder gewisse ähnliche Darstellungsformen aufweisen. Ähnlich verhält es sich bei den Aussagen der überrumpelten Bewohner von Bethlehem. Auch sie äußern sich in ihrer mundartlich gefärbten Umgangssprache.
Im II. Teil weitete sich die Perspektive, da sich bedingt durch die Anreise der „Weisen“ ein wesentlicher Teil der damaligen Ereignisse am Hofe des regierenden römischen Verwalters Herodes, wo die Fremden nach der Geburtsstätte des Messias fragten. Vor allem infolge der durch diese Anfrage ausgelöste Wut des Herodes schlägt sich in wilden Wortkaskaden nieder.
Natürlich hat das Rechercheteam auch herausfinden müssen, um wen es sich denn damals bei den prominenten Persönlichkeiten gehandelt hat. Dier hierzu auffindbaren Informationen werden sind ebenfalls in der Akte auch hinterlegt.
Der III. Teil begleitet dann die „heilige Familie“ zunächst auf ihrer Flucht in das benachbarte Ägypten und handelt von ihrer Rückkehr und den folgenden Jahren in ihrer Heimatstadt Nazareth.
Daneben fehlt natürlich auch der Hinweis nicht, dass diese damaligen Ereignisse bei Bethlehem später bis heute sehr viele Künstler zu bildlichen Darstellungen angeregt haben. Vorreiter hierfür war im 13. Jahrhundert der bekannte Heilige Franz von Assisi.
Den Abschluss dieses Recherche-Materials bildet ein Zeugnis von äußerst fragwürdiger Art, das einen vierten Heiligen-König ins Spiel bringt, der sogar aus dem Frankenland gestammt haben soll. Es sei aber hier schon betont, dass erst noch ermittelt werden muss, ob es sich hierbei nicht um eine Fälschung aus viel späterer Zeit handelt.
